Die Gedankenwelt des Liberalismus erwuchs während der schweren inneren Auseinandersetzungen in
England in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Wenig später gab es auch in Deutschland erste
Stimmen dazu. Ab 1720 legten dann viele Autoren das liberale Konzept dar es hatte um 1800 eine
breite Resonanz. Als Deutschland nach den Kriegen Napoleons neu geordnet wurde geschah das
nicht im Sinne der Liberalen sie konnten ihre Ziele erst in jahrzehntelangen Kämpfen
weitgehend durchsetzen. 1867 71 war das erreicht. In dem folgenden Menschenalter waren sie die
relativ stärkste politische Kraft in Deutschland dann verloren sie an Gewicht. Sie hatten sich
gleichsam totgesiegt ihre Grundideen waren weithin rezipiert worden. In der Weimarer Republik
büßten sie ab 1930 das Vertrauen der Wählerschaft fast ganz ein 1932 waren sie nur noch eine
Splitterpartei. Am Widerstand gegen die NS-Diktatur nahmen auch Liberale teil. Nach deren Ende
entstanden in allen deutschen Ländern wiederum liberale Parteien in den Westzonen schlossen
sie sich im Dezember 1948 zur Freien Demokratischen Partei zusammen. In den 70 Jahren seither
waren die Liberalen eine politische Kraft zweiten Ranges zeitweilig als Regierungspartei
zeitweilig als Opposition. Hans Fenskes brillante Darstellung geht dem langen Weg der deutschen
Liberalen durch mehr als drei Jahrhunderte nach. Zunächst spricht Hans Fenske über Wegbereiter
des Liberalismus und seine Grundlegung in England im 17. Jahrhundert und führt dann mit großer
Anschaulichkeit im Detail von den ersten Darlegungen des liberalen Konzepts in Deutschland bis
zum Dezember 2018 als die FDP in Heppenheim das Gedenken an ihre Gründung 70 Jahre zuvor
beging. Das umfassende Werk bietet eine erste große historische Gesamtschau der Ideenwelt und
Politik des deutschen Liberalismus.