Etwa einer von fünf Menschen in Deutschland entwickelt im Lauf seines Lebens eine Depression.
Wahrscheinlich kämpft auch in Ihrem näheren Umfeld gerade jemand mit der Krankheit: ein
Familienmitglied etwa ein Freund eine Kollegin. Viele die um das Leiden wissen wollen ihren
Lieben beistehen und helfen - doch wie? Ab S. 6 gibt der Psychiater Ulrich Hegerl hilfreiche
Tipps wie man nahestehende Personen in einer depressiven Phase unterstützt. Sein erster Rat
lautet: Informieren Sie sich über die Erkrankung. Hinter Depres¬sionen steckt nämlich so viel
mehr als eine getrübte Stimmung. Eine depressive Episode verzerrt die Sicht auf die Welt und
auf sich selbst sie beeinflusst die Gedanken und schränkt das Gefühlsleben ein. Manche
Betrof¬fenen entwickeln eine Anhedonie die ihnen jegliche Freude nimmt (S. 36). Bei älteren
Patientinnen und Patienten oft auch kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt so dass ihre
Sym¬ptome der einer Demenz ähneln können (S. 24). In jedem Fall ist eine Depression eine ernste
Erkrankung. Allein durch Willenskraft kann man sich nicht aus ihren Fängen befreien. Was hilft
Patientinnen und Patienten also? Häufig bringt eine Psychotherapie oder eine Behandlung mit
Antidepressiva Erleichterung - obwohl die Pillen anders wirken als lange gedacht (siehe S. 42).
Auch eine Wachtherapie erwies sich in Studien als erstaunlich effektiv: Nach nur einer
durchgemachten Nacht geht es vielen Depressiven besser (S. 70). Leider fühlt sich noch lange
nicht jeder Betroffene im Stande seine Beschwerden offenzulegen und sich die nötige Hilfe zu
suchen - zu groß ist die Angst vor Vorurteilen und Benachteili¬gung (S. 16). Doch wir alle
können dazu beitragen das Stigma zu bekämpfen: Je mehr wir über die Krankheit wissen und sie
als solche akzeptieren desto leichter wird es über sie zu sprechen.Eine informative Lektüre
und beste Gesundheit wünscht Ihnen Michaela Maya-Mrschtik Redaktion Gehirn&Geist.