Die im Osten Deutschlands sofort nach Ende des Zweiten Weltkriegs eingeleitete Bodenreform
sowie die in der frühen DDR verfolgte Politik der Einführung von kollektiven
Produktionsgenossenschaften als Rückgrat der Landwirtschaft führten im Agrarsektor zu den
tiefsten Einschnitten im 20. Jahrhundert.Aus ganz persönlicher Perspektive schildern Angehörige
hiervon direkt betroffener sächsischer Familien die mit dieser verhängnisvollen Politik
einhergehenden Zerstörungen der bis dahin prosperierenden und wirtschaftlich überaus effizient
arbeitenden Großbauernhöfe die zumeist das Zentrum eines Dorfes geprägt hatten. Entstanden
aufgrund der fleißigen und sachkundigen Arbeit von Generationen erfahrener Landwirte und stets
organisiert nach neuen technischen Standards hatten sie der Landbevölkerung über zwei
Jahrhunderte ein auskömmliches und erfülltes Leben gesichert.Mit der nach sowjetischem Vorbild
eingeleiteten Zerstörung dieser Strukturen ging ein beispielloser Niedergang der Landwirtschaft
einher der sich nicht allein im Rückgang der Erträge und mit Verlusten manifestierte sondern
sich bald in einer Vernachlässigung selbst der Bausubstanz mit Händen greifen ließ. Häufig
wurden diese Prozesse zudem von politischer Willkür gegenüber Einzelnen begleitet nicht wenige
persönliche Tragödien sind damit verknüpft.Umsomehr wollen die hier abgedruckten Fallbeispiele
an jene Blütezeit der Großbauernhöfe erinnern die für die Autoren gleichbedeutend mit ihren
Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit sind. Sie wollen das Wissen um diese Entwicklungen
und die damit verbundenen Erfahrungen wachhalten und bewahren sowie eine Brücke in die
Gegenwart schlagen die den nachwachsenden Generationen ermöglicht sich dieser Vergangenheit
zu vergewissern.