Im digitalen Zeitalter begegnen junge Menschen Kunstwerken im Museum auf neue Art. Denn nicht
erst seit der Covid-19-Pandemie birgt die Digitalisierung erweiterte Möglichkeiten um Zugänge
zu Kunstwerken zu gestalten. Doch wie können mobile Medien Kindern vor Ort eine Ausstellung
vermitteln und welche Spezifika ergeben sich dabei? An diesen drängenden Fragen setzt die
vorliegende Forschungsarbeit an. Darin wird ein Format digitaler Kunstvermittlung methodisch
entworfen empirisch beforscht und modellhaft systematisiert. Das Design Thinking dient als
systematische Vorgehensweise um unter partizipativem Einbezug der Zielgruppe Kinder und
fundierend auf kunst- und museumspädagogischen Theoriebezügen die mobile Anwendung Mit Marion
durch den Blauen Reiter zu entwickeln. Eine qualitativ-empirische Studie untersucht die
digitale Vermittlungssituation in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.
Die Grounded Theory bildet den Forschungsstil für die Erhebung und Auswertung ethnografischer
Zugänge elektronischer Daten und Interviewverfahren. Sechs Handlungsspektren führen aus wie
die Kinder in der digitalen Vermittlungssituation mobil schweifen sozial kognitiv und digital
browsen blickend klicken kreieren und remixen oder hacken und herumtreiben. Sie beschreiben
erstmalig welche Interaktionen bei einem digital vermittelten Ausstellungsrundgang entstehen.
Zuletzt zeigt ein Strukturmodell die spezifische Dynamik digitaler Kunstvermittlung im Dialog
zwischen Subjekt und Kunst auf. Anhand der bildlichen Metapher der Linse werden Eigenschaften
Einflussfaktoren sowie Implikationen in den Blick genommen. Ziel dieser Arbeit ist es die
Forschungslücke im Bereich digitaler Kunstvermittlung im Museum zu bearbeiten und digitale
Transformationsprozesse in ihrer Spezifik gestaltbar zu machen.