Als Gernot Heinrich 1985 das Familienweingut übernahm gab es für ihn kein Halten mehr als er
das große Potenzial der lokalen Sorten Blaufränkisch Zweigelt und St. Laurent erkannte. Es war
eine Revolution in der burgenländischen Weinszene in Österreich denn er war der erste Winzer
der hochwertige Rotweine aus diesem Gebiet produzierte. Heute mit Weinbergen in Leithaberg
südwestlich von Wien und auch auf der anderen Seite des Neusiedler Sees ist Heinrich
weiterhin ein Wegbereiter und gilt als einer der führenden österreichischen Produzenten der
neuen Generation. Während es in den 1990er Jahren für seine kräftigen Rotweinmischungen berühmt
wurde hat sich der Schwerpunkt in den letzten Jahren auf die Biodynamik und die Herstellung
von Naturweinen verlagert die mit minimalen Eingriffen in der Kellerei erzeugt werden. Auf
diese Weise hat sich der Stil seiner Weine weiterentwickelt und er hat Kraft und Extraktion
durch lebendigere Weine mit weniger Alkohol und mehr Frische ersetzt. Aber Heinrich stellt
nicht nur Rotweine her. Tatsächlich ist seine Sammlung von Referenzen sehr umfangreich.
Heinrich Oh when the Saints Pet Nat zum Beispiel ist ein Schaumwein der nach alter Tradition
aus Rebstöcken der Sorte Saint Laurent hergestellt wird die an einem Osthang des Leithabergs
wachsen der von Glimmerschiefer dominiert wird und ein wärmeres Mikroklima bietet. Die Reben
werden nach biodynamischen Gesichtspunkten angebaut und teilen sich den Weinberg mit Schafen
Hühnern Enten und Bienenstöcken vollkommen biologisch und ganzheitlich. In der Kellerei
werden die ganzen Rispen gepresst der Most wird gekühlt damit sich die Sedimente schnell
absetzen bevor die Gärung mit einheimischen Hefen in Edelstahltanks beginnt. Der Most wird
dann halbvergoren in Flaschen abgefüllt und durchläuft in der Flasche eine zweite Gärung im
reinsten Petillant-Stil. Heinrich Oh when the Saints Pet Nat ist nach dem bekannten
schwedischen Free-Jazz-Tenorsaxophonisten und Improvisationsmusiker Mats Gustafsson benannt.
Ein Wein der wie die Kompositionen des Meisters der Improvisation keineswegs der Hand Gottes
überlassen ist. Im Gegenteil es handelt sich um einen saftigen prickelnden Blanc de Noir der
während seines gesamten Lebenszyklus mit handwerklichem Geschick und Sorgfalt ausgearbeitet
wird.
