Bislang existiert noch keine rhetoriktheoretische Untersuchung der Begriffe Zweifel und
Gewissheit in ihrer erkenntnistheoretischen Dimension. Insbesondere Theorien der analytischen
Philosophie blieben für die Fragestellungen und Probleme der Fundamentalrhetorik lange Zeit
unberücksichtigt.Dieses Buch befasst sich mit der epistemischen Ebene des Persuasionsprozesses
und liefert eine theoretische Fundierung der Begriffe Zweifel und Gewissheit in rhetorischer
Hinsicht. Dazu wird das Spannungsverhältnis dieser beiden Phänomene auf seine Bedeutung für den
rhetorischen Überzeugungsprozess hin untersucht und vor dem Hintergrund der Theorien
Wittgensteins Davidsons und Brandoms neu beleuchtet. Durch den Einbezug des
erkenntnistheoretischen Kontextualismus entsteht ein Modell kontextsensitiver Persuasion mit
epistemologisch klar definierter Terminologie.Dem Leser steht damit eine dringend benötigte
Untersuchung zur Beziehung von analytischer Philosophie und Rhetorik zur Verfügung die das
grundsätzliche Spannungsverhältnis aller Rhetorik zwischen Zweifel und Gewissheit
erkenntnistheoretisch aufarbeitet.