In welche Richtung formt die moderne Gesellschaft den Menschen? In welcher Weise wird das
moderne Individuum »subjektiviert«? In seinem grundlegendem Buch das thematisch in einer Reihe
mit Die Erfindung der Kreativität und Die Gesellschaft der Singularitäten steht unternimmt
Andreas Reckwitz eine Tour de Force durch die Kultur- und Sozialgeschichte des Westens vom 18.
Jahrhundert bis in die Gegenwart und beleuchtet die widersprüchlichen Anforderungen zwischen
Selbstdisziplinierung Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung denen das moderne Subjekt
gegenübersteht. Am Ende wird deutlich: Das Subjekt der postmodernen Gegenwart ist ohne die
Geschichte der Bürgerlichkeit und ohne die kulturellen Bewegungen von der Romantik bis zur
Counter Culture der 1960er Jahre nicht zu verstehen. Innere Balance findet es freilich genauso
wenig wie seine historischen Vorläufer.