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ASIN: B0FPXL44L8
Anfang 2025 jährte sich der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland zum
92. Mal die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Beide Jahrestage verweisen darauf dass die
NS-Zeit nach und nach nicht mehr zu den Themen einer Zeitgeschichtsschreibung im engeren Sinne
gehören. Das Verschwinden der letzten Zeitzeugen*innen fällt dabei mit kontrovers geführten
Diskussionen um die Zukunft des nationalen und globalen Holocaust-Gedenkens zusammen. Die
derzeit häufig vorgebrachte Forderung die "Erinnerungskultur" müsse "zeitgemäßer" ausgerichtet
sein erklärt dabei weniger als oftmals suggeriert wird denn wie und warum sich die Prämissen
und Perspektiven öffentlichen Gedenkens verändern wird zu wenig diskutiert. Vielmehr tendiert
die Gegenwartsfokussierung dieser Forderung dazu historische Ereignisse aus ihrem
ursprünglichen Zusammenhang herauszulösen und deren Erforschung nicht als Möglichkeit einer
kritischen gesellschaftlichen Selbstverständigung zu begreifen sondern als Gelegenheit sie
aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bedürfnissen anzupassen und gar unterzuordnen.
Dieses Buch dokumentiert die III. Bielefelder Debatte zur Zeitgeschichte die sich 2023 diesem
Spannungsverhältnis widmete. Die hier versammelten Beiträge beschäftigen sich vor dem
Hintergrund mit der Frage wie sich das NS-Gedenken in Deutschland seit 1945 entwickelt hat
vor welchen Herausforderungen es heute steht und wie es in Zukunft gestaltet sein kann und
sollte ein Kommentar ordnet diese Überlegungen in die Zeit nach dem 7. Oktober ein.
Ausgangspunkt ist die These dass sich über Gegenwart und Zukunft des NS-Gedenkens ohne eine
Rekonstruktion seiner historischen Genese nicht sinnvoll sprechen lässt. Was lässt sich aus
dieser windungs- und konfliktreichen Auseinandersetzungsgeschichte über die Bedingungen sagen
unter denen ein kritisches Bewusstsein für die NS-Geschichte wachsen konnte - oder auch
erschwert wurde? Schließlich problematisieren die Text die Herausforderungen vor denen heute
jeglicher Versuch steht die Geschichte des Nationalsozialismus zu vergegenwärtigen und zeigen
Perspektiven auf wie damit auch zukünftig verantwortungsvoll umgegangen werden kann.
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