Nicht-spezifische funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden - genau erkennen gezielt
behandeln Fehler vermeidenSomatisch nicht hinreichend erklärte Körperbeschwerden sind der
Anlass für rund 20% aller Arztbesuche. Je nach Schwere des Verlaufs und je nach fachlichem
Hintergrund des Behandlers werden sie als nicht-spezifisch funktionell oder somatoform
bezeichnet. Diese Parallelklassifikation birgt die Gefahr einer Scheuklappendiagnostik bei der
einerseits harmlose Befindlichkeitsstörungen vorschnell medikalisiert andererseits
komplizierte Verläufe rein organbezogen als funktionelle Syndrome behandelt werden. Nur ein
Blick auf die Gemeinsamkeiten der vielen verschiedenen Manifestationsformen die Formulierung
klinischer Kriterien für leichtere und schwerere Verläufe und eine entsprechend
schweregradgestufte Behandlung können die derzeit für Patienten und Behandler unbefriedigende
Versorgungssituation verbessern.Dieses Referenzwerk basiert auf umfangreichen
Literaturrecherchen und einem breiten interdisziplinären Konsens. Eine Besonderheit stellen
die Empfehlungen zu Haltung Gesprächsführung Behandler-Patient-Beziehung und
Praxisorganisation dar. Empfehlungen für eine somatische und psychosoziale Paralleldiagnostik
ohne unnötige oder sogar schädliche Maßnahmen sollen die Gefahr einer iatrogenen Somatisierung
verringern. Zahlreiche Therapieempfehlungen betonen die Notwendigkeit eines
störungsorientierten gestuften und gut koordinierten Vorgehens. Diese Empfehlungen lassen sich
sowohl für die hausärztliche die somatisch fachärztliche als auch die psychotherapeutische
Behandlung anwenden. Häufigen Fehlern und obsoleten Maßnahmen ist ein eigenes Kapitel gewidmet
ebenso wie präventiven rehabilitativen sozialrechtlichen und ethischen Aspekten.
Ãœbersichtliche Diagnostik-und Therapie-Algorithmen zahlreiche Abbildungen und konkrete
Praxistipps runden das Angebot ab und machen das Buch zu einem umfassenden Leitfaden für die
Praxis.