Konsum war und ist schon immer mehr als nur Bedürfnisbefriedigung. Er ist Ort der
Auseinandersetzung um die legitime Ordnung der Gesellschaft und somit ein
gesellschaftstheoretisches Thema par excellence. Ausgehend von Foucaults Konzept der
Gouvernementalität untersucht die Studie in historischer Perspektive Diskurse Institutionen
Praktiken und Artefakte mittels derer versucht wurde den Konsum zu lenken. Sie zeigt dass
jede der in dieser Studie analysierten gesellschaftlichen Formationen eine ihrem
Selbstverständnis entsprechende Vorstellung über die Bedeutung des Konsums und Unterscheidung
in richtigen und falschen Konsum besaß und dieser Vorstellung und Unterscheidung gemäß versucht
hat auf Konsum einzuwirken. Neben einem historischen wird diese Studie aber auch durch ein
zeitdiagnostisches Interesse geleitet. So wird die Erschaffung einer Gesellschaft des Marktes
und Wettbewerbs sowie von ebenso unternehmerischen und unabhängigen wie sozial und ökologisch
verantwortungsbewussten KonsumentInnen als Fluchtpunkt der gegenwärtigen neoliberalen
Regierung des Konsums analysiert.