Dieses Buch befasst sich mit alltäglichen Shoppingpraktiken chinesischer Studierender und ihrer
Bedeutung für die Entwicklung konsumistischer Subjektivitäten. Ausgehend von ethnographischen
und videographischen Untersuchungen werden Praktiken des Aus- und Anprobierens und des Wählens
von Konsumobjekten sowie verschiedene Diskurse analysiert die diese Shoppingpraktiken als
'modern' oder 'rückständig' etikettieren. Es zeigt sich dass Studierende in
Shoppingmall-Geschäften und an Marktständen jeweils unterschiedliche Verhältnisse zu Objekten
und zu sich selbst einüben - und damit auch unterschiedliche situationsspezifische
Subjektivitäten entwickeln. Diese multiplen Subjektivitäten werden allerdings von
Modernisierungsdiskursen begleitet die ihre Unterschiedlichkeit als Ungleichzeitigkeit
interpretieren und in den Rahmen einer 'kolonialen Zeitlichkeit' stellen.