Der große Metzger der kleine Metzger und der Ernst des Ablebens. Der Pausenhof - ein
Jahrmarkt der Feindlichkeiten Als Willibald Adrian Metzger am ersten Tag nach den Sommerferien
zufällig Zeuge eines Streits zwischen Großvater und Vater eines Schülers wird fühlt er sich
zuerst nur unangenehm an seine eigene Kindheit erinnert: Der Schulanfang hat für ihn
schließlich noch nie etwas Gutes bedeutet. Zuerst wirkt der Zank unter schlagkräftiger
Zuhilfenahme diverser Schultüten recht harmlos dann aber fallen wüste Drohungen - und der
Großvater bricht leichenblass zusammen. Willibalds Blick fällt auf den ängstlichen Enkel der
fluchtartig den Ort verlässt. Als er ihn schließlich einholt trifft der Metzger mit dem
rundlichen und melancholisch wirkenden Buben nicht nur auf eine kleine Version von sich selbst
sondern auch auf Verdachtsmomente die den Familienstreit in einem beunruhigenden Licht
erscheinen lassen. Wieder einmal fällt dem schrulligen Metzger ein Fall vor die Füße den er
eigentlich gar nicht gewollt hat. Und dieses Mal ist er auch noch stärker darin verstrickt als
ihm lieb ist ... Der Metzger - ein Original Der Metzger das ist einer der alte Dinge liebt.
Als Restaurator kennt er die Schönheit eines Gegenstands wenn dessen abgenutzte Oberfläche
eine Geschichte erzählt. Er ist einer der gerne allein ist manchmal allerdings war er auch
einsam bevor Danjela in sein Leben trat und es heller und schöner machte. Er ist einer der in
der Schule gemobbt wurde weil er zu klug und zu weich war für die wilden Bubenspiele am
Pausenhof. Einer der gerne Rotwein trinkt mitunter viel zu viel. Doch auch wenn mit dem Wein
manchmal die Melancholie kommt weiß er um die schönen Seiten des Lebens. Und um die lustigen.
Vor allem aber ist der Metzger einer dem das Verbrechen immer wieder vor die Füße fällt
manchmal stolpert er sogar mitten hinein. Und dann muss er sehr zu seinem Leidwesen aber zur
Freude einer großen Leserschaft die gemütliche Werkstatt verlassen und Nachforschungen
anstellen ... Der Raab - ein Kultautor Der Raab das ist einer der einen unverwechselbaren
Stil hat. Schräger Humor authentische Charaktere Wortwitz feine Gesellschaftskritik vor
allem eine extrem gute Beobachtungsgabe und zugleich die Fähigkeit die Beobachtungen
treffend-komisch aufs Papier zu bannen das ist die Mischung die ihn so erfolgreich gemacht
hat. Beim Lesen ist es zuweilen schwer zu entscheiden ob man gespannt der Auflösung
entgegenfiebern oder sich lieber doch möglichst viel Zeit lassen möchte um das Lesevergnügen
voll auszukosten. Und vielseitig ist er der Raab - er schreibt nicht nur verschiedene
Kriminalromane sondern auch Drehbücher. In "Der Metzger fällt nicht weit vom Stamm" begegnet
der Metzger seinem Alter Ego - und der Raab beweist in dieser morbid-charmanten
Kriminalgeschichte dass er auch die Kurzform des Krimis meisterhaft beherrscht!