Die globale Informationsgesellschaft impliziert die Inklusion aller Weltbürger in eine
Gesellschaft in der Informationen und Wissen eine wichtige Rolle spielen und daher allen
Menschen qua Informations- und Kommunikationstechnologien zur Verfügung stehen sollten. Dieser
Gedanke bezieht einen gleichen Stellenwert der Medien auf globaler Ebene ein. Die vorliegende
Studie geht der Frage nach ob die individuellen Bedürfnisse der Kulturen und der spezifische
Bedarf an Informations- und Kommunikationstechnologien in Entwicklungsländern berücksichtigt
werden. In Fortführung dieser Fragestellung wird diskutiert ob eine rein technische
Zugangsmöglichkeit zur Weltgesellschaft via Medien zur Erweiterung des Wissens in
Entwicklungsländern beitragen kann und unter welchen Gesichtspunkten eine derartige Zielsetzung
sinnvoll sein kann. Das Ziel besteht darin eine mögliche Diskrepanz zwischen dem Stellenwert
der Informations- und Kommunikationstechnologien in Entwicklungsländern und dem ambitiösen
Vorhaben der internationalen Entwicklungszusammenarbeit aufzuzeigen. Letztlich gilt es die
Frage zu beantworten ob eine globale Informationsgesellschaft realisierbar ist. Die Relevanz
dieser Fragestellung ergibt sich im Hinblick auf die Beurteilung des Weltgipfels zur
Informationsgesellschaft einerseits und der Bewertung der deutschen
Medienentwicklungszusammenarbeit in der Retrospektive andererseits. Im Speziellen wird anhand
von Fallbeispielen analysiert welcher Bedarf an Informations- und Kommunikationstechnologien
in Entwicklungsländern individuell aufgrund der signifikanten sozioökonomischen politischen
und geographischen Konstellationen entsteht. Für die Analyse wurde Afrika als regionaler
Bezugspunkt gewählt ein Kontinent der etliche heterogene Kulturen aufweist. Gerade weil die
afrikanischen Staaten gegenwärtig häufig homogen wahrgenommen und ihre individuellen Potentiale
nivelliert werden sollen anhand der Staaten Niger Ghana und Südafrika die spezifischen
Bedürnisse an Informations- und Kommunikationstechnologien aufgezeigt werden. Der Status quo
der technischen Informations- und Kommunikations-Infrastrukturen dieser Länder wird dabei mit
dem des hochindustrialisierten Deutschland verglichen um die bestehende digitale Kluft
zwischen Entwicklungsländern und hochentwickelten Industrienationen zu verdeutlichen.