Der Übergang von der Schule in die Hochschule stellt für einige Studierende eine
Herausforderung aufgrund der neuen an sie gestellten Anforderungen der Lernumwelt Hochschule
dar (z. B. mehr Freiheiten in der Ausgestaltung des eigenen Lernens). Für die Bewältigung
ebendieser Herausforderungen in der Studieneingangsphase kann das selbstregulierte Lernen als
bedeutsam angesehen werden. Für das selbstregulierte Lernen sind dabei die Kompetenzbereiche
der Kognition der Metakognition und der Motivation kennzeichnend. Da davon ausgegangen werden
kann dass während des schulischen Unterrichts durch die Lehrkräfte das selbstregulierte Lernen
bei den Schülerinnen und Schülern gefördert wird sollten die Studierenden mit entsprechenden
Kompetenzen in das Hochschulstudium eintreten. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher das
selbstregulierte Lernen (unter anderem Lernstrategienutzung metakognitives Wissen
metakognitive Überwachung Zeitinvestment Studienengagement) die motivationale Einstellung
(Selbstwirksamkeit Optimismus) sowie den demographischen Hintergrund (Alter Geschlecht
Vorleistung) der Studierenden aus den Erziehungswissenschaften in der Studieneingangsphase zu
untersuchen. Der Schwerpunkt richtet sich dabei auf das strategische Lernverhalten. Die erste
Forschungsfragestellung beschäftigt sich mit dem Einfluss der verschiedenen erfassten Merkmale
(unter anderem Lernstrategienutzung Metakognition) auf die akademische Leistung sowie mit
möglichen Wechselwirkungen zwischen einzelnen Merkmalen. Die zweite Forschungsfragestellung
befasst sich mit dem Unskilled-but-unaware-Effekt (Kruger & Dunning 1999) für den es
kennzeichnend ist dass sich Studierende mit einer schwächer ausgeprägten (akademischen)
Leistung in ihrer eigenen Leistung überschätzen. Die dritte Forschungsfragestellung gibt
Auskunft über das Vorliegen von Lernprofilen unter den Studierenden die durch eine
Clusteranalyse gewonnen wurden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit legen unter anderem nahe
dass für die akademische Leistung der Studierenden bei gemeinsamer Betrachtung mit anderen
Merkmalen deren Vorleistung im Sinne der Abiturnote als auch deren Nutzunghäufigkeit von
Oberflächenstrategien prädiktiv sind. Darüber hinaus konnte gezeigt werden dass die
Studierenden über das Semester hinweg nicht an ihrem gefassten Plan zum Zeitinvestment (Beginn
der Prüfungsvorbereitung) und Studienengagement (Anwesenheit in der Lehrveranstaltung)
festhalten. Ferner konnten Geschlechterunterschiede (Weibliche Männliche Studierende)
hinsichtlich der Lernstrategienutzung (Oberflächenstrategien ressourcenbezogenen Strategien)
dem metakognitiven Wissen und der Selbstwirksamkeit festgestellt werden. Auch der
Unskilled-but-unaware-Effekt konnte bei den Studierenden aus den Erziehungswissenschaften
gefunden werden. Mit Hilfe der Clusteranalyse wurden darüber hinaus vier unterschiedliche
Lernprofile unter den Studierenden ausfindig gemacht.