Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der kriminalpräventiven Wirksamkeit des
kommunalen Ordnungsdienstes. Die Ausgangsfrage dabei ist ob der kommunale Ordnungsdienst die
Erwartungen der Bürger*innen hinsichtlich einer Verminderung der Kriminalitätsfurcht erfüllt.
Als Untersuchungsgegenstand dient der als Stadtordnungsdienst bezeichnete kommunale
Ordnungsdienst in Leipzig. Diese Organisationseinheit ist Teil des Ordnungsamtes. Er wurde 2018
in Polizeibehörde umbenannt und tritt seitdem unter dieser Bezeichnung öffentlichkeitswirksam
auf.Über wesentliche Aspekte der Herstellung lokaler Sicherheit liegen aus kriminologischer
Perspektive bereits gut replizierte Ergebnisse vor. Vor allem die kommunale Kriminalprävention
erzielt seit den 1990er Jahren hohe Aufmerksamkeit und wurde bereits umfangreich beschrieben
analysiert und untersucht. Während Kustodialisierungs-Dienste wie die Sicherheitswacht oder
private Sicherheitsdienste einige Aufmerksamkeit in der Kriminologie erzielten trifft dies
weniger auf die kommunalen Ordnungsdienste zu vor allem im Hinblick auf empirische Arbeiten.
Die Arbeit trägt zunächst dazu bei einen Beitrag zu den empirisch noch wenig untersuchten
kommunalen Ordnungsdiensten zu leisten. So wird von offiziellen Vertretern gerne die positive
Wahrnehmung und Akzeptanz der Außendienste der Ordnungsämter in der Bevölkerung beschrieben und
deren reduzierender Einfluss auf die Kriminalitätsfurcht festgestellt ohne dass es hierfür
empirische Nachweise gibt. Daneben reichert die Untersuchung die vorliegenden Erkenntnisse über
die kommunale Kriminalprävention in Bezug auf die Aktivitäten der Ordnungsdienste an. Zuletzt
soll eine Antwort auf die Frage gefunden werden welchen Beitrag die kommunalen Ordnungsdienste
zu einer guten Polizeiarbeit leisten. Das Erfordernis dieser Untersuchung wird durch die
steigende Bedeutung der kommunalen Ordnungsdienste für die lokale Sicherheit bekräftigt. Nicht
erst seit der Corona-Pandemie werden zu-nehmend Ordnungsstörungen thematisiert. Anders als der
staatliche Polizeivollzugsdienst unterliegt der kommunale Ordnungsdienst einer unmittelbaren
lokalpolitischen Steuerung auf die in besonderem Maße auch die Interessen der lokalen
Wirtschaft der Touristen und der Kommunalpolitiker*innen Einfluss nehmen können. Mit dem
kommunalen Ordnungsdienst geben die Kommunen ein Bekenntnis zum Standortfaktor Sicherheit ab.
Ob und wie sie dieses Bekenntnis erfüllen und was ggf. verbessert werden kann untersucht diese
Arbeit.