Die langsamsten Orte Deutschlands? Die gibt es wirklich. 23 Orte zwischen Nordseeküste und
Alpenvorland haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen um ihre Gemeinden langsam d.h.
behutsam zu entwicklen. Das nachhaltige Konzept von "cittaslow Deutschland" ist der
Slowfood-Bewegung abgeschaut bei der es um regionale biologische Lebensmittelvielfalt und
Esskultur geht. In dem vom Verein "cittaslow Deutschland e.V." herausgebrachten Reiseführer
"Rezepte für eine lebenswerte Stadt" entdecken Leser genau diese Regionalität. In dem
großformatigen Bildband stellen die Mitgliedsorte zunächst ihre touristischen Highlights vor.
Da sind unbekannte Orte wie Meldorf und Penzlin im Norden zu finden oder grenznahe wie Selfkant
im Westen und Stollberg im Erzgebirge im Osten. Im Süden Deutschlands verdichten sich die
cittaslow-Orte und laden nach Deidesheim in die Pfalz nach Spalt oder Nördlingen in Bayern
sowie nach Bad Schussenried nicht weit vom Bodensee ein. Schon die Fotos machen Lust durch
historische Fachwerkgassen zu schlendern auf dem Schlossplatz Freiluftkonzerte zu genießen
oder durch naturbelassene Landschaften zu radeln. Spannend sind die vorgestellten
cittaslow-Projekte: Da wird eine Burgküche durch Kochkurse für Gäste wiederbelebt auf
historischen Fluchtwegen der tragischen Geschichte Heinrich VII. nachgespürt oder gezeigt wie
aus einem Parkplatz ein renaturiertes Feuchtgebiet wurde. In den Museen können Gäste beim Weben
oder Bierbrauen zusehen oder beim Urban Gardening selbst Hand anlegen. Schließlich laden die
cittaslow-Orte zum Kosten einer kulinarischen Spezialität ein die die Reisenden in einem
empfohlenen (Slowfood-)Lokal probieren oder anhand der Rezepte gleich selbst nachkochen können.
Dieser Deutschland-Bildband ist ein hervorragender Ideengeber für Kommunen wie sie ihre Orte
nachhaltig bereichern können. Vor allem aber ist er ein Reiseverführer der weiß dass jede
Entdeckungsfahrt durch gutes Essen und Trinken zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.