Andreas Reckwitz Die Transformation der Kulturtheorien Zur Entwicklung eines Theorieprogramms
Danksagung 1. Der cultural turn in den Sozialwissenschaften 1.1. Die vier Dimensionen des
cultural turn 1.2. Der historische Kontext 1.3. Das kulturtheoretische Feld und seine
Transformation ERSTER TEIL »Kulturtheorie« als Typus der Sozialtheorie Eine begriffliche und
systematische Bestimmung 2. Eine Typologie des Kulturbegriffs 2.1. Der normative Kulturbegriff
2.2. Der totalitätsorientierte Kulturbegriff 2.3. Der differenzierungstheoretische
Kulturbegriff 2.4. Der bedeutungs- und wissensorientierte Kulturbegriff 3. »Kulturtheorie« als
Typus der Handlungserklärung 3.1. Das Problem der Handlungserklärung 3.2. Drei Muster
sinnorientierter Handlungserklärung 3.3. Wissensordnungen und Wissenssoziologie ZWEITER TEIL
Zwischen Strukturalismus und Sozialphänomenologie Die Transformation der
sozialwissenschaftlichen Kulturtheorien 4. »Holismus« und »Subjektivismus« im Feld der
Kulturtheorien 4.1. »Holismus« und »Individualismus« 4.2. Holistische und subjektivistische
Kulturtheorien 4.3. Die Konvergenzbewegung und ihre Akteure 4.4. Exkurs zur Methode einer
»systematischen Theoriegeschichte« 5. Von Lévi-Strauss zu Bourdieu. Die Entwicklung der
(neo-)strukturalistischen Kulturtheorien 5.1. Claude Lévi-Strauss - Die unbewußte symbolische
Ordnung und ihre strukturale Analyse 5.2. Ulrich Oevermann - Bedeutungsgenerierende Regeln und
Deutungsmuster 5.3. Michel Foucault (I) - Wissenscodes und die »Archäologie« des Wissens 5.4.
Michel Foucault (II) - Wissensanalyse und »Praktiken« im Spätwerk 5.5. Pierre Bourdieu -
Habitusschemata und Praxeologie 5.6. Erste Zwischenbilanz - Die Entstehung einer
kulturtheoretischen »Theorie sozialer Praktiken« aus der Tradition des Strukturalismus 6. Von
Schütz zu Taylor. Die Entwicklung der interpretativen Kulturtheorien 6.1. Alfred Schütz (I) -
Sinnverstehen Deutungsschemata und die mundane Phänomenologie 6.2. Alfred Schütz (II) -
Sinnprovinzen und Lebensweltanalyse 6.3. Erving Goffmann - »Rahmen« und Rahmenanalyse 6.4.
Clifford Geertz - Kulturelle Modelle und »Kultur als Text« 6.5. Charles Taylor -
«Self-interpreting animal« und kognitiv-evaluatives Hintergrundwissen 6.6. Zweite
Zwischenbilanz - Die Entstehung einer kulturtheoretischen »Theorie sozialer Praktiken« aus der
Tradition der interpretativen Sozialtheorie 7. Die Transformation der Kulturtheorien und ihre
Konsequenzen 7.1. Die Konvergenzbewegung zwischen neostrukturalistischen und interpretativen
Kulturtheorien. Eine Bilanz 7.2. Die Relationen zwischen mentalen Wissensordnungen
körperlichen Verhaltensmustern und »Texten« aus praxistheoretischer Perspektive 7.3. Vom
Homogenitätsmodell der Kultur zum Modell kultureller Interferenzen und interpretativer
Unterbestimmtheiten 8. Rückblick und Ausblick Literatur Namensregister Sachregister NEUE
EINFÜHRUNG 2006 Zur Entwicklung eines Theorieprogramms Die westlichen Sozialwissenschaften
haben im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts einen weitreichenden cultural turn vollzogen. Sie
haben sich zunehmend zu »Kulturwissenschaften« entwickelt deren Grundannahme lautet daß die
soziale Welt durch symbolische Ordnungen konstituiert ist. Andreas Reckwitz zieht im Rahmen
seiner theoriesystematischen und theoriehistorischen Studie eine vorläufige Bilanz des
kulturtheoretischen Programms in den Sozialwissenschaften. Dabei geht es darum systematisch zu
klären was das Spezifikum und die Attraktivität der Kulturtheorien im Vergleich zu
traditionellen Versionen der Sozialtheorie ausmacht. Und es geht darum die Struktur und die
Entwicklung des Feldes höchst unterschiedlicher Optionen und Versionen moderner Kulturtheorien
zu rekonstruieren um die bislang eher diffus scheinenden Gemeinsamkeiten Defizite und Vorzüge
zwischen den verschiedenen Theorieschulen durch eine übergreifen de Interpretation der
kulturwissenschaftlichen Theorieentwicklung im ganzen transparent zu machen. Im ersten Teil des
Buches argumentiert Reckwitz daß das Spezifikum der Kulturtheorien in einem Typus
sozialwissenschaftlicher Handlungserklärung zu suchen ist der sich von den klassischen
Modellen des homo oeconomicus und des homo sociologicus unterscheiden läßt. Im zweiten Teil des
Buches entwickelt Reckwitz anhand einer Serie detaillierter Interpretationen ausgewählter
Autoren die These einer »immanenten Transformation« des kulturtheoretischen Feldes. Er zeigt
daß sich die strukturalistisch-semiotischen Theorien einerseits und die
phänomenologisch-hermeneutische Tradition andererseits in einer Konvergenzbewegung immer weiter
angenähert haben. Die Rekonstruktion der Entwicklung (neo-)strukturalistischer Kulturtheorien -
von Claude Lévi-Strauss über Ulrich Oevermann den frühen und den späten Michel Foucault bis zu
Pierre Bourdieu - sowie eine parallele Rekonstruktion der Entwicklung phänomenologischer
Kulturtheorien - vom frühen Alfred Schütz über den späten Sc