Im Jahre 2011 erschien im Hospiz-Verlag Ludwigsburg eine erste Sammlung von Geschichten
Erzählungen unter dem Titel End-liches Erleben. Dabei ging es um eine studentische Selbsttötung
den Trauerweg einer Mutter die gleichzeitig ihren Mann und ihr einziges Kind bei einem Unfall
verloren hatte die Reaktion eines von einem Hund geretteten Mädchens auf den Tod dieses Hundes
den Notfalleinsatz eines Sanitätsarztes bei einem zusammengebrochenen Familienoberhaupt am
Heiligabend die Tötung ihres neugeborenen Kindes durch eine Mutter des antifaschistischen
Widerstands die Wirkung von gesungener Musik auf eine bewusstseinsgestörte Frau das
sprachliche Verständnis eines sterbenden Kindes und die Dankbarkeit einer jungen Frau beim
Loslassen ihres sterbenden Mannes. Diese Geschichten mitten aus dem Leben entstanden haben
viele Leser und Leserinnen veranlasst die hospizlich-palliative Spiritualität neu und anders
zu besinnen als wir es bei der Thematik Sterben Tod Trauer vielleicht gewohnt sind. Einige
allerdings vermissten geeignete Hinweise auf den sachlichfachlichen Hintergrund wie z.B. über
den Verlauf eines Trauerweges oder die basale Stimulierung eines Menschen durch die Musik oder
die ärztliche Ethik bei Notfalleinsätzen. Nun haben Erzählungen eben mindestens zwei
Dimensionen zumal wenn sie aus dem Leben von Begleitungen bei schwerstkranken Menschen oder
von existentiellen Nöten stammen: sie sollen poetisch-narrativ wirken und zugleich wichtige
Inhalte vermitteln. Man könnte auch sagen die Erzählungen sollten einerseits für sich lesbar
und lesenswert aber andererseits auch dem Handeln und der Verantwortung des Lesenden in seinen
sozialen Bezügen hilfreich sein. Beides ist jedoch kaum in eins darstellbar zu viel Erklärung
kann die Spannung und den Erzählfluss erheblich behindern und vielleicht sogar Langeweile
verbreiten zu ausschweifendes Erzählen könnte demgegenüber dazu führen dass sich die Inhalte
verflüchtigen. In der Kommunikationswissenschaft spricht man von der analogen oder
Beziehungsebene einerseits und der digitalen oder Inhaltsebene einer Mitteilung andererseits.
Deshalb wurde hier der Versuch gemacht die Ebenen bzw. Dimensionen möglichst zu trennen also
einerseits frisch von der Leber weg zu erzählen und andererseits distanziert zu erklären. Die
Lesenden könnten sich also mit den Geschichten Erzählungen begnügen oder auch ihren
weitergehenden Wissensdurst stillen.