Am 5. Januar 2020 wäre Arturo Benedetti Michelangeli einhundert Jahre alt geworden. Dies ist
der äußere Anlass für diesen Band der die Charakeristika der Kunst Michelangelis untersucht
sein Wirken als Lehrer darstellt ihn bei der Arbeit an seinen Aufnahmen zeigt und
Wissenswertes über seine Auseinandersetzung mit Problemen der Klaviermechanik vermittelt.
Benedetti Michelangeli wurde nicht zu Unrecht ein Pianist für Pianisten genannt. So sehr er
auch von einem breiten Publikum verehrt und gefeiert worden ist: Vieles von dem was an seinem
Spiel einzigartig war erschließt sich in vollem Umfang erst der Analyse eines Fachmannes. Für
diese Publikation haben sich mehrere Pianisten zusammengefunden um in Gesprächen ein Bild von
der Kunst des großen Italieners zu zeichnen und die Besonderheiten seines Spiels auch einem
breiteren Interessentenkreis verständlich zu machen.Dabei ist eine leitende Fragestellung
gewesen was sich von Benedetti Michelangeli lernen lässt. Bernd Goetzke ein langjähriger
Schüler des Künstlers gibt über den Unterricht so kompetent Auskunft wie Cord Garben
Michelangelis Produzent bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft über zwei Jahrzehnte
Aufnahmearbeit. Edmund W. Böckenholt langjähriger Fabrikleiter bei Steinway & Sons in Hamburg
gewährt Einblicke in klavierbautechnische Aspekte die sich aus der Zusammenarbeit mit dem
Künstler ergaben.Umrahmt werden diese Gespräche von einem einleitenden Kapitel Jochen Köhlers
der die Kunst Michelangelis auf der Basis einer Klärung von Grundfragen der Interpretation in
der Geschichte des Klavierspiels im 20. Jahrhundert verortet. Den Abschluss des Bandes bildet
ein Essay von Tihomir Popovic - eine Hommage an den italienischen Meisterpianisten.