Leises Wimmern und Stöhnen drang aus den Waggons. Der Zug stand zur Abfahrt bereit auf dem
Gleis. Die Sonne prallte schon jetzt mit voller Wucht auf die Waggons die die Hitze aufsogen
und an die Geplagten im Inneren weitergaben. Lokführer Hilse stieg auf seinen Bock. Er schätzte
dass sie so drei bis vier Tage unterwegs sein würden. Der Zug sollte nach Auschwitz fahren ...
Hilse ist eins der Rädchen im Getriebe der Endlösung Hitlers. Abertausende fährt er ihrem
sicheren Ende entgegen. Doch es gibt auch Widerstand. Als sein zukünftiger Kollege Klaus auf
den Passus der Geheimen Reichssache im Arbeitsvertrag verwiesen wird vermutet er Transporte
von Wunderwaffen an die russische Front oder sonst wohin. Sollte er nicht darüber schweigen
würde dies automatisch das Todesurteil bedeuten. Dass er Todgeweihte in Vernichtungslager
bringen würde ahnt er zu diesem Zeitpunkt nicht. Nun begleitet er Hilse und fasst den
Entschluss dem unsäglichen Grauen entgegenzutreten. Den unzähligen Opfern des Wahnsinns und
den Mutigen die sich auflehnten ist dieses Buch gewidmet. Lokomotiven zogen Männer Frauen
und Kinder ganze Familien in den Tod. Die die dies möglich machten die kleinen Rädchen im
Getriebe des Bösen hatten ebenso Anteil wie die Befehlshaber. Denn: das große geschieht im
kleinen. Ein historisch fundierter Roman über die dunkelste Zeit.