Sind alle völlig TikTok? Weder Digitalisierung noch Disruption noch andere hippe
New-Economy-Wörter hebeln den maßgeblichen sozialen Grundmechanismus aus auf dem jede seriöse
Organisation ihre Existenz gründet: Vertrauen. Umso unverständlicher ist es wenn wir
tagtäglich mitverfolgen müssen wie Vertrauen erodiert: Wirecard der Dieselskandal die
Cum-Ex-Geschäfte oder Lobby-Politik erschüttern das öffentliche Vertrauen und die langfristigen
auch volkswirtschaftlichen Folgen sind weder in Euro noch in Wählerstimmen oder einer anderen
messbaren Währung auszudrücken. Doch gerade diese Verwerfungen sind es die den unschätzbaren
Wert von Vertrauen erkennen lassen. Vertrauen setzt ehrliche Leistung voraus - und Zeit. Jedes
Unternehmen ob kleine Kneipe oder großer Konzern muss es zunächst schaffen Vertrauen in
seine Leistung aufzubauen: Anders ist nachhaltiger Erfolg nicht möglich. Weder vollmundige
Marketingkampagnen noch eingekaufte Markenbotschafter und Influencer ersetzen die solide Arbeit
an der eigenen Leistung. Das war vor tausend Jahren so und ist im Zeitalter von Industrie 4.0
unverändert brandaktuell. Solange Menschen miteinander kommunizieren ist nichts effizienter.
Der Markensoziologe Arnd Zschiesche liefert eine kluge und alltagstaugliche Betrachtung darüber
warum Vertrauen der einzige valide Mehrwert für jede Organisation ist. Mit analytischem
Sachverstand und auf pointierte Art und Weise setzt er unserer grassierenden
Aufmerksamkeitsökonomie eine in ihrer Tiefenwirksamkeit unschlagbare Vertrauensökonomie
entgegen. Arnd Zschiesche bringt auf den Punkt worauf Unternehmen aber auch Politiker oder
Wissenschaftler ihren Fokus richten müssen um langfristig das Vertrauen zu gewinnen:
Konzentration auf Substanz und Leistung auf Selbstähnlichkeit und klare Abgrenzung sowie eine
integre Kommunikation machen den Unterschied. Ein dringend notwendiger so zeitkritischer wie
zeitgemäßer Beitrag voller Denkanstöße und konkreter Handlungsempfehlungen. Vertrauen gewinnt.
Nicht als Schlagwort aber als Handlung. Und Haltung.