Zielsetzung der vorliegenden Diplomarbeit ist es den individuellen Entscheidungsprozess eines
Städtekurzreisenden zu analysieren. Hierfür werden im theoretischen Teil der Arbeit die
wesentlichen individuellen interpersonellen und externen Einflussfaktoren die den
Entscheidungsprozess wesentlich bestimmen untersucht. Ferner werden die wichtigsten
Teilentscheidungen die für einen Städtekurzurlaub getroffen werden müssen dargestellt. Der
empirische Teil der Arbeit wendet sich hierfür einem speziellen Aspekt dieser
Teilentscheidungen zu namentlich der Bewertung von verschiedenen Aktivitätsprogrammen so
genannter Bundles. Die Analyse zeigte dass zu den wesentlichen individuellen Einflussfaktoren
dieMotivation die Einstellung und die Persönlichkeit des Städtekurzreisenden zählen. Überdies
wurde festgestellt dass die Familie der bedeutendste interpersonelle und Hindernisse wie
mangelnde finanzielle Ressourcen der wichtigste externe Bestimmungsfaktor beim
Entscheidungsprozess eines Städtekurzreisenden sind. Die wichtigsten Teilentscheidungen sind
die Wahl der Destination respektive Stadt und die Aktivitäten die der Tourist in der
jeweiligen Stadt unternimmt. Ersteres wurde unter Zuhilfenahme von so genannten
Entscheidungssets untersucht die sich als hilfreich erwiesen. Bei der Analyse der
Aktivitätswahl wurde deutlich dass der Städtekurzreisende nicht eine einzige Aktivität
sondern ein Bündel von Aktivitäten am Zielort unternehmen wird. In der Folge wurde deshalb
anhand einer Bewertungsheuristik für Bündel von Aktivitäten dem so genannten Anchoring-
und-Adjustment die Bewertung einzelner Aktivitäten untersucht. Aufgrund von
Bewertungsverzerrungen die durch Verwendung der in Rede stehenden Heuristik auftreten wurde
gefolgert dass schwache Aktivitäten durch Bün delung sowohl ihren Stellenwert als auch ihre
Attraktivität in Form der Zeitaufwandbereitschaft steigern können. Ferner wurde vermutet dass
durch Suggestion des Bewertungsreferenzpunktes (Anker) sowie durch eine positive Darstellung
der Entscheidungsalternative (Framing) die Akzeptanz für schwache Aktivitäten in Form der
Zeitaufwandbereitschaft im Gegensatz zum selbst festgelegten Anker weiter gesteigert werden
kann. Die Ergebnisse bestätigten die zuvor genannten Hypothesen. Der Einfluss des Framings
konnte jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden wenngleich die Ergebnisse die vermutete
Richtung aufweisen.