Im ersten Abschnitt Frauen aus der ArbeiterInnenbewegung im Widerstand wird zum einen die
Situation von Frauen in den sozialdemokratischen und kommunistischen Bewegungen und ihren
Organisationen während der Weimarer Republik nachgezeichnet. Zum anderen geht es hier um die
Tätigkeit von Frauen im Widerstand nach 1933 um Verfolgung und Verhaftung - meist wegen
Vorbereitung zum Hochverrat - durch Polizei und Gestapo. Daran schließt der zweite Abschnitt
Hafterfahrungen in den Gefängnissen und Konzentrationslagern an der zunächst eine
geschlechtsspezifische Sprache der Verfolgung dokumentiert und sich den Haftbedingungen in den
Gefängnissen und frühen Frauen-Konzentrationslagern widmet. Dieser größere Abschnitt beschreibt
das Lager Ravensbrück und beleuchtet darin unter anderem die Situation der politischen
Häftlinge das System der Funktionshäftlinge sowie Konflikte und Widerstandshandlungen im
Lager.Das dritte Kapitel Nach 1945: Politische Aktivität nach der Befreiung zeigt wie die
ehemaligen Häftlinge nach dem Überleben ihr persönliches wie politisches Leben neu begannen und
welche Erfahrungen sie dabei machten. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten des frühen Gedenkens
und der Ermittlungen gegen NS-TäterInnen geht es dabei um die gegensätzlichen
gesellschaftlichen Bedingungen die die Frauen in DDR und BRD vorfanden.Der folgende vierte
Abschnitt Die Gründung der Gedenkstätte und des Internationalen Ravensbrück-Komitees (IRK)
widmet sich zwei wichtigen Ereignissen der Nachgeschichte des Lagers Ravensbrück.
Nachgezeichnet werden die Beteiligung von Ãœberlebenden an der Entstehung der Nationalen Mahn-
und Gedenkstätte und ihres Museums in den späten 1950er-Jahren sowie die - in etwa gleichzeitig
erfolgte - Gründung des IRK als europaweitem Dachverband ehemaliger Häftlinge Ravensbrücks. Das
fünfte Kapitel Vom Lager erzählen öffnet den engeren chronologischen Verlauf indem es die
Berichte über Ravensbrück von den 1940er- bis in die 2000er-Jahre betrachtet. Dies umfasst die
ersten Zeugnisse aus dem Jahr 1945 ebenso wie die späte Erinnerungsliteratur seit den
1980er-Jahren aber auch widerstreitende Interpretationen wie sie sich unter anderem am
Konflikt um das Theaterstück Ravensbrücker Ballade (1961) zeigen.Zuletzt berichtet der sechste
Abschnitt von Verbandsgeschichten und Zeitzeuginnen und damit von der Gründung und Aktivität
der Lagergemeinschaften Ravensbrück (1947 in der SBZ 1966 in der BRD 1991 vereinigt zu einem
Verband) und dem individuellen politischen Handeln der ehemaligen politischen Häftlinge.