Die Beschaffung der Heilkräutermischungen Die Heilkräuterrezepturen in diesem Buch sind in
erster Linie nach den Prinzipien der humoralen Heilkunst erstellt worden. Dabei wurde darauf
geachtet dass die verwendeten Drogen dem Repertoire des modernen Grosshandels entsprechen.
Nicht jede Drogerie Apotheke oder sonstige Heilkräuter anbietende Verkaufsstelle wird alle in
diesem Buch aufgeführten Drogen an Lager haben. Die Anbieter werden deshalb versucht sein eine
im Lager fehlende Droge durch eine andere Droge zu ersetzen (diese Erfahrung hat der Autor
vielfach selber gemacht und wurde ihm auch von seinen KursteilnehmerInnen berichtet). Davor sei
ausdrücklich gewarnt da die Anbieter zumeist über kein humoralmedizinisches Wissen verfügen!
Eine gute Drogerie oder Apotheke wird allerdings bemüht sein die an Lager fehlende Droge zu
beschaffen ganz sicher ein Qualitätsmerkmal des Hauses! Die Kriterien zur Anwendung der
Rezepturen Den Rezepturen liegen die Prinzipien der humoralen Lehre und der Reizlehre zugrunde
und sollen deshalb auch von fachverständigen Personen verwendet werden. Das bedeutet dass der
Verabreichung einer Teemischung zwingend eine humorale Diagnose des zu Behandelnden vorangehen
muss. Den Rezepturen wurden zur Beschreibung ihres humoralen Wirkvermögens zusätzlich die der
modernen wirkstofforientierten Phytotherapie geläufigen Angaben wie die im Auszug zu
erwartenden Wirkstoffmischung ihre Wirkungen und die daraus abzuleitenden Indikationen
beigesellt. Dies soll zwar der Versuch eines vorsichtigen Brückenbaus zweier unterschiedlicher
Therapiesysteme abendländischer Prägung sein soll aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen
dass eine humorale und eine wirkstofforientierte Phytotherapie bei ein und derselben
Kräutermischung zu unterschiedlichen Indikationen führen kann. Dem humoralen Wirkprofil der
Rezepturen soll allerdings stets Vorrang gegeben werden. Der Autor verwendet die vorgestellten
Rezepturen meist in an den humoralen Bedürfnissen seiner Patienten angepasster Form. Das heisst
beispielsweise dass die Menge der einzelnen Drogen in einer Rezeptur die Tagesdosierung oder
die Zubereitungsform angepasst wird. Diese Vorgehensweise ist leider in einem Buch kaum
umsetzbar darzustellen. Hier gilt es auf das mit der Erfahrung zunehmende therapeutische Flair
zu vertrauen. Die geschätzten Autoren der zur Zeit massgebenden humoralmedizinischen
Basisliteratur verwenden oft keine einheitliche Terminologie was bei einem Medizinsystem mit
über 2000-jähriger Geschichte und unterschiedlichen Schulen diverser Prägungen nicht erstaunt.
Aus diesem Anlass fühlte sich der Autor aufgefordert die wichtigsten für das Verständnis der
Rezepturen nötigen humoralmedizinischen Konzepte in Grundzügen im Kapitel Das
humoralmedizinische Konzept im Überblick darzulegen.