Mittelständische Unternehmen sind unbestritten die tragende Säule der deutschen Wirtschaft.
Innovative Produkte und umfassende Aktivitäten im In- und Ausland sind längst keine Domäne von
Großkonzernen mehr. Auch der deutsche Mittelstand hat sich dem globalen Wettbewerb gestellt und
nimmt teils als Marktführer teils als Nischenplayer an der Globalisierung teil. Umgekehrt muss
er sich aber auch den Auswirkungen der Globalisierung stellen. Dies betrifft nicht nur den
Wettbewerb um Technologie und Absatzmärkte sondern auch um den Zugang zu Kapital. Verschärfter
Wettbewerb zunehmende Marktdynamik und stärkere konjunkturelle Schwankungen lassen die Risiken
unternehmerischen Handels und damit verbunden auch die Risiken für die Kapitalgeber steigen.
Der Zugang zu ausreichenden Mengen an Kapital zu wettbewerbsfähigen Konditionen dürfte für
viele mittelständische Unternehmen zu einem existentiellen Wettbewerbsfaktor geworden sein. Die
schwere weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 2009 und der schon vorher
einsetzende Umbruch in der Bankenlandschaft als Folge der Einführung von Basel II und Basel III
haben deutlich gemacht dass dem Zugang zu Kapital und dem Aufbau von Finanzierungsalternativen
abseits der klassischen Hausbank eine wachsende Bedeutung zukommt. Als alternative
Finanzierungsquelle neben dem klassischen Hausbankkredit gewinnt hierbei der direkte Zugang zum
Kapitalmarkt an Bedeutung. Das Buch will vor diesem Hintergrund eine Einführung in die
Problematik sowie einen Überblick über die Möglichkeiten und Voraussetzungen für die
Finanzierung mittelständischer Unternehmen am Kapitalmarkt geben. Hierzu soll aufgezeigt werden
(1) unter welchen Voraussetzungen sich mittelständische Unternehmen über den Kapitalmarkt
finanzieren können (2) welche Instrumente der Kapitalmarktfinanzierung durch den Mittelstand
genutzt werden bzw. zusätzlich für ihn in Frage kommen und (3) welche Auswirkungen deren
Nutzung möglicherweise auf tradierte Ansichten und Strategien der Unternehmen hat.