Die hohe Scheidungsrate von Ehepaaren mit Kindern stellt eine Vielzahl von neuen Anforderungen
an Kinder Eltern und Fachkräfte. In dem Buch werden insbesondere veränderte Rahmenbedingungen
und Anforderungen für alle Beteiligten vor während und nach einer Trennung und Scheidung
betrachtet. Die Studie geht der These nach dass die Abwesenheit des Vaters nach der Trennung
die kindliche Entwicklung erheblich negativ beeinflusst. Sie basiert auf einer
Literaturrecherche und nimmt die Rolle des Vaters in der Beziehung zum Kind genauer in den
Blick. Lebt der Vater nicht mehr im Haushalt des Kindes wird das Kind vor eine große
Herausforderung in seiner Entwicklung gestellt. Die Bindungsbeziehung die kognitive und die
Identitätsentwicklung sowie die psychosoziale Entwicklung des Kindes werden dabei stark
belastet. Die Eltern und das soziale Umfeld stellen für das Kind eine wichtige Ressource dar
um die Bewältigung einer Trennung und Scheidung möglichst kompetent vollziehen zu können.
Individuell gestaltete Besuchszeiten zum Wohle des Kindes unter Berücksichtigung kindlicher
Bedürfnisse und einer verlässlichen Vater-Kind-Beziehung ermöglichen dem Kind sich in der
neuen Familienform gut einzuleben. Eine partnerschaftliche und konfliktarme Elternkooperation
gibt dem Kind Orientierung und Sicherheit und bringt ihm Wertschätzung entgegen. Die
Kindertageseinrichtung stellt für das Kind einen Schutzfaktor dar und ist eine wichtige
Ressource für die Eltern. Die zusätzliche Bindungsperson in der Kindertageseinrichtung gibt dem
Kind Sicherheit und Orientierung. Im Kontakt mit anderen Kindern kann es Bewältigungsstrategien
entwickeln die seine Kompetenzen erheblich erweitert. Pädagogische Fachkräfte sind
Ansprechpartner für die Eltern im Austausch über die Entwicklung des Kindes. Sie ermöglichen
ihnen einen weiteren Blick für denkbare Auswirkungen der Entwicklung im Kontext von Trennung
und Scheidung.