Interkulturalität ist nicht erst eine Erscheinung unserer globalisierten Welt sondern findet
sich bereits in vielen prämodernen Kulturen. Die hier versammelten Beiträge untersuchen die
Vielfalt und Komplexität interkultureller Phänomene und Praktiken in der Antike anhand der
Kelten. Als hochmobile Kultur mit weiter geografischer Verbreitung von Europa bis Kleinasien
interagierten sie als Gebende und Empfangende in sprachlicher onomastischer archäologischer
und alphabetischer Hinsicht mit den klassischen Kulturen der Römer und Griechen aber auch mit
nichtklassischen Kulturen wie Etruskern und Germanen. Hierbei lässt die Übernahme von einer in
eine andere Kultur eine beachtliche Kreativität bei der Anverwandlung neuen Kulturguts erkennen
und erscheint auch verfeinert und variiert in komplexen Szenarien der Weitergabe und
Interaktion bei denen mehr als zwei Kulturen beteiligt sind. Der chronologische Horizont
reicht von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart wo das Fortleben keltischer Wörter im
Lexikon moderner Sprachen die Wirkmächtigkeit der antiken keltischen Kultur beleuchtet. Durch
diesen weiten zeitlichen Horizont und die Bandbreite der beteiligten Disziplinen ist der
vorliegende Band für Althistoriker Archäologen Klassische Philologen Keltologen
Kulturwissenschaftler und Vertreter der Neuen Philologien gleichermaßen von Interesse. INHALT
Lothar Willms Einleitung 9 Aura Piccioni Zwischen metus und Mythos: Kämpfende Kelten auf
etruskischen Reliefs aus römischer Zeit 13 Dagmar S. Wodtko Epigraphische Kontakte: Modelle und
Modifikationen der Schriftlichkeit 29 Altay Coskun Keltische Personennamen und keltische
Personennamentraditionen im römischen Galatien. Mit einer Fallstudie zu den Namen der
Mitglieder des galatischen Koinons unter Nerva (I.Ankara I 8 98 n.Chr.) 59 Jörg Füllgrabe
Keltisch-germanische Sprach- und Kulturkontakte von der Vorgeschichte zum Frühen Mittelalter.
Versuch eines vierstufigen Modells 107 Lothar Willms Celtoromanica: Keltische Entlehnungen im
Lateinischen und ihr Fortleben in den modernen Sprachen 131 Die Autoren 239