Sehnsucht nach der Ferne! Schaut man sich in der Literatur Anfang des 20. Jahrhunderts um
könnte man meinen zu reisen sei typisch für Männer ein »Männerding«. Oft waren nur sie es
die das Privileg - ja Privileg - hatten sich den Traum vom Reisen zu erfüllen. Frauen und
Reisen das war für viele unvorstellbar. Sie wissen schon: schwach schutzbedürftig hilflos
und so ...Doch es gab sie Frauen die diese Sehnsucht in sich trugen. Und wenn sie nur in
ihrer Fantasie reisten wie Gabriele Reuter in der Geschichte einer Reise nach Rom oder
Margarete Beutler in ihrem Gedicht. Und dann gab es die Frauen die tatsächlich auf Reise
gingen. Neugierde auf andere Länder andere Menschen und das damit verbundene Abenteuer eint
diese Frauen. Einige - wie Therese von Bayern oder Annemarie Schwarzenbach - hatten den
sicheren finanziellen Hintergrund der Familie um sich ihre Reisen unter den gegebenen
Möglichkeiten leisten zu können. Andere wiederum sparten lange Zeit für das ersehnte Abenteuer
oder mussten unterwegs Geld verdienen damit die nächste Etappe überhaupt möglich war.So
schrieb Alma Karlin die zur letzten Gruppe gehört dass es schon Ende der 1920er Jahre
Reisende gab die sich das Geld für die Weiterreise erbettelten. Das erinnert mich an ein
eigenes Reiseerlebnis: Vor einigen Jahren besuchte ich Hong Kong. Am Fähranleger in Kowloon
saßen bestimmt zwanzig junge Leute aus Nordamerika und Europa alle ein Schild in der Hand
»Bitte helfen Sie mir den Traum einer Weltreise zu erfüllen.« Auch noch fast einhundert Jahre
später gibt es Menschen die es sich so ermöglichen die Welt kennenzulernen. Für Alma Karlin
jedoch kam es unter keinen Umständen in Frage sich ihre Reisekosten zu erbetteln.Zurück zu
diesem Buch über reisende Frauen. Allen diesen Frauen ermöglichte es der technische Fortschritt
ihre Träume zu erfüllen. Eisenbahn Dampfschiffe Automobile und auch die ersten Flugzeuge
waren jetzt Realität. Das folgende Gedicht von Claire Goll beschreibt die Stimmung so
wunderbar: Zwanzigstes Jahrhundert Clarie Goll