Die Bildungspolitik der Europäischen Gemeinschaft konzentrierte sich in den letzten Jahren auf
die Auswertung der bildungspolitischen Gegebenheiten als Vorbereitung für eine
gemeinschaftliche Reform die auf das Vorhandene aufbaut. Grundlagen waren drei Memoranden zur
Hochschulbildung zum offenen Fernunterricht und zur Berufsbildungspolitik der 90er Jahre. Der
Vertrag über die Europäische Union formuliert für den Bereich der allgemeinen Bildung folgende
Ziele: Die Entwicklung der europäischen Dimension im Bildungswesen besonders durch die
Verbreitung der Gemeinschaftssprachen die Verbesserung der Mobilität durch die Anerkennung der
Diplome die Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen sowie die Förderung des
Informations- und Erfahrungsaustausches. Im Bereich der beruflichen Bildung sollen die
Anpassung an den industriellen Wandel die Verbesserung von Beschäftigungschancen durch Aus-
und Weiterbildung die Mobilität der Ausbilder und Auszubildenden und die Zusammenarbeit
zwischen Unterrichtsanstalten und Unternehmen vorangetrieben werden. In den fünf Beiträgen des
vorliegenden Sammelbandes wird ein Großteil dieser Bereiche untersucht und dargestellt.
Losgelöst von bildungspolitischen Funktionen und Einrichtungen analysiert der erste Beitrag
Grundmodelle der Bildungskonzeption. Im zweiten Aufsatz werden die bildungspolitischen
Rahmenbedingungen in der Europäischen Union vor dem Hintergrund der wachsenden Integration und
unter Beachtung der Kompetenzen der Mitgliedstaaten erläutert. Anschließend werden einige
Bildungsprogramme der Europäischen Union exemplarisch dargestellt. Die Frage nach der
praktischen Aus- und Weiterbildung ist gerade für die grenzüberschreitenden Regionen innerhalb
der Europäischen Union von großem Interesse wie im dritten Beitrag am Beispiel des Raumes
Saarland - Lothringen - Luxemburg verdeutlicht wird. Ein besonderes Gewicht legt die
Europäische Union auf das Erlernen von Fremdsprachen. Die Organisation des Fremdsprachenunt