Ausgehend von einigen theoretischen Grundlagen wie der weiblichen Leibphänomenologie und den
Sichtweisen der Embodimentperspektive der weiblichen Biologie und Physiologie sowie den
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wird hier ein gendergerechtes Psychomotorikkonzept für
Mädchen und Frauen vorgelegt. Mit dem Erwerb von persönlichen kognitiven und sozialen
Kompetenzen soll Mädchen und Frauen vermittelt werden wie sie über Wahrnehmung und Bewegung in
ihren Wandlungs- und Findungsphasen in denen es oft einer Neuorientierung bedarf bei der
Bildung eines für sie stimmigen Körperselbstkonzepts unterstützt werden können. Die
Rollenanforderungen an junge Frauen sind heute vielfältig und können oftmals zu Konflikten
führen was sich auch auf die gesundheitliche Situation auswirken kann. Mädchen in der Pubertät
mit den beginnenden hormonellen Umstellungen wenden sich oft von Bewegungstätigkeiten ab
junge Frauen die Kinder haben müssen verschiedene Rollen in Einklang bringen und haben oft
Probleme in der Motivationsfindung für Bewegung. Ältere Frauen befinden sich in einer Phase
die oft einer weitreichenden Neuorientierung des Körperselbstkonzepts bedarf. Die in diesem
Buch vorgestellte Toolbox Getting Stronger enthält ausgehend von den körperlichen und sozialen
Ressourcen der Mädchen und Frauen eine Fülle von Theorie- und Praxistools zu Themen wie
Ressourcencheck Antibodyshaming Motivationsfindung Bewegung mit Musik Entspannungs- und
Copingstrategien ganzheitlicher Beckenbodenarbeit und geeigneten Spielformen. Zur leichteren
Umsetzung gibt es auch fertige Stundengestaltungen. Darüber hinaus kann in der
psychomotorischen Arbeit Frauengruppen aufgezeigt werden wie sie über weibliches Empowerment
sich selbst besser positionieren können. Dargestellt werden im Buch auch Möglichkeiten der
Verortung für sinnvolle Bewegung in der Berufswelt und der Mädchen und Frauensozialarbeit und
wo sich sinnvolle Breitensport- und Freizeitsportaktivitäten sowie Psychomotorikangebote für
Mädchen und Frauen bereits finden lassen.