Bei Kriegsausbruch 1914 rettete sich die deutsche Mittelmeerdivision unter Konteradmiral
Wilhelm Souchon bestehend aus dem modernen und schnellen Schlachtkreuzer Goeben und dem
kleinen Kreuzer Breslau vor der Verfolgung und Vernichtung durch die englische Flotte in
neutrale türkische Häfen. Hier wurden die beiden deutschen Kriegsschiffe formell an die Türkei
verkauft und die deutschen Besatzungen traten gleichfalls formell in türkische Dienste wonach
sie demonstrativ den damals für typisch türkisch gehaltenen Fez als militärische Kopfbedeckung
trugen. Mit einem Feuerüberfall auf mehrere russische Schwarzmeerhäfen (Sewastopol
Noworossisk) am 28. Oktober 1914 verursachten beide türkischen Schiffe mit ihrer deutschen
Besatzung unter Billigung der jungtürkischen Armee- und Marineführung die gewünschte russische
Kriegserklärung an die Türkei vom 2. November 1914. Die Türkei kämpfte ab November 1914 bis
Kriegsende 1918 sehr tapfer an verschiedensten Fronten (Balkan Dardanellen Kaukasus
Mesopotamien Palästina) gegen Russen Engländer und Franzosen und sie entlastete das in
Mitteleuropa schwer bedrängte Deutsche Reich militärisch nicht unwesentlich. Zu den Verfassern
solcher Kriegsmemoiren gehörte auch der preußische aus Schlesien stammende Stabsoffizier Hans
Guhr. Am 21. Juni 1916 reiste Major Guhr von Berlin aus in die Türkei ab wo er am 27. Juli
1916 auf schriftliche Anweisung des türkischen Sultans das Kommando über die hart angeschlagene
türkische 29. Division an der Kaukasusfront übernahm. Hier trat der nunmehrige osmanische
Oberstleutnant und Divisions-kommandeur Hans Guhr Bey erstmals unter das Kommando des
türkischen Generals Mustafa Kemal Pascha (1881-1938). 1916 übernahm Hans Guhr das Kommando über
die türkische 1. Division (Friedensstandort Konstantinopel) welche als die beste aller
türkischen Divisionen galt. Das Kommando über jene Elite-Division führte der im Juli 1918 zum
türkischen Oberst beförderte Guhr bis Ende Oktober 1918. Guhr hatte nach seiner Rückkehr nach
Deutschland noch diverse militärische Funktionen und verfasste als nunmehriger Zivilist und
Generalmajor a. D. eine Reihe von militärhistorischen Studien und entsprechenden Publikationen.
Der Militärhistoriker Dr. Jürgen W. Schmidt ergänzte die Neuauflage durch ein neu hinzugefügtes
Vorwort.