Imma von Ehrenfels wird in eine Zeit hineingeboren in der die geistige Elite des Abendlandes
überzeugt war dass die alte Welt vor ihrem Zusammenbruch stünde. Diese Untergangsängste waren
auch in Österreich-Ungarn verbreitet. Das Denken Immas prägen einesteils ihr Lebensumfeld als
Kind einer adligen Großgrundbesitzerfamilie im niederösterreichischen Waldviertel andererseits
aber auch die Ideen ihres Vaters des Philosophen Christian von Ehrenfels - eines sehr
weltoffenen Wissenschaftlers der als Begründer der Gestaltlehre gilt. Im August 1909 lernt
Imma als Vierzehnjährige Norbert von Hellingrath kennen. Dieser junge als kauzig beschriebene
Philosoph wird ihre große Liebe die ihr Leben nachhaltig beeinflusst da sie durch Norbert
sich selbst fand wie sie noch viele Jahre später in ihren Erinnerungen an Norbert bekennt.
Hellingrath ist leidenschaftlicher Verehrer Friedrich Hölderlins und ist dessen
Wiederentdecker. Er meldet sich 1914 als Kriegsfreiwilliger und fällt im Dezember 1916 in der
Schlacht bei Verdun. Imma Ehrenfels heiratet acht Jahre später Wilhelm Bodmershof und
bewirtschaftet gemeinsam mit ihm eines der Güter der Familie Ehrenfels im Waldviertel. Beide
teilen literarische und intellektuelle Interessen. Da Imma in enger Verbindung zur Tante von
Norbert von Hellingrath Elsa Bruckmann steht die eine eifrige Förderin Adolf Hitlers ist
lernt sie früh die Ideologie des Nationalsozialismus kennen die in den Anfängen vor allem bei
ihrem Mann auf fruchtbaren Boden fällt. Der wird bereits 1933 NSDAP-Mitglied - zu einer Zeit
als die Partei in Österreich noch verboten ist. Imma Bodmershof wird eine Mitläuferin. 1937
tritt sie mit ihrem ersten Prosawerk in Erscheinung und veröffentlicht fortan vor allem Romane
darunter Die Rosse des Urban Roithner (1950) und Sieben Hand voll Salz (1958) sowie
Erzählungen. Bekannt wird sie zudem durch ihre deutschsprachigen Haiku. Für ihr künstlerisches
Schaffen erhält sie 1958 den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur und in der Folge
weitere hohe Auszeichnungen.