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Nur noch wenig erinnert heute an das in seiner Blütezeit bis zu 108 km Streckenlänge umfassende
Normalspur-netz der Schleswiger Kreisbahn. Einige ehemalige Bahngebäude zu Radwegen
umfunktionierte Trassenabschnitte und die Kappelner Museumsbahn sind letzte Zeugen eines früher
für die Bevölkerung des An-gelnlandes und der Schleswigschen Geest die Landwirtschaft und
Viehzucht die zahlreichen Gewerbebetriebe den Ausflugsverkehr sowie das Militär überaus
wichtigen Verkehrsmittels. Die Klosterkrug-Schleswiger Zweigbahn verlieh der alten
Residenzstadt Schleswig im Jahr 1858 eine erste Anbindung an das Eisenbahnnetz. Erst nach
Eröffnung der 3 km am Stadtkern vorbeiführenden Schleswigschen Eisenbahn (1869) sowie der
staatlichen Schleibahn (1880 81) erhielt Schleswig einen stadtnahen Bahnhof. Nun galt es das
östliche Kreisgebiet mit einer Stichbahn an die Kreisstadt anzubinden. Die Schleswig-Angler
Eisenbahn (SAE) eröffnete 1883 eine mit einem überaus leichten Langschwellenoberbau
ausgestattete und mit Dampftriebwagen betriebene normalspurige Sekundärbahn von der Schleswiger
Altstadt nach Süderbrarup jedoch der Betrieb war unzulänglich das Beförderungsaufkommen mäßig
und die finanzielle Lage prekär. 1896 übernahm die Stadt Schleswig die SAE allerdings war sie
mit der dringenden Ertüchtigung des Oberbaus überfordert. So verkaufte sie 1901 die Strecke an
den Landkreis der seinerzeit ein großes Kleinbahnnetz anstrebte. Nach einer Erneuerung der
Gleisanlagen und des Fahrzeugparks ging es endlich bergauf. 1901 begann der Bau einer
Meterspurbahn von Satrup Richtung Schleswig aber schon bald änderte man den Plan: Im Juli 1904
ging die normalspurige windungsreiche und rund 29 km lange Kleinbahn vom Klosterfeld nach
Satrup in Betrieb. Jahrelang erfüllte sie für die Anwohner die Landwirtschaft sowie die
Fleischindustrie wichtige Aufgaben aber mit dem leichten Oberbau und beschaulichen
Betriebsablauf behielt sie zeitlebens ihren kleinbahnartigen Charakter bis sie sich gegenüber
der Straßenkonkurrenz nicht mehr behaupten konnte. So endete 1965 der Personen- und in den
Jahren 1975-80 auch der Güterverkehr. Unter keinem guten Stern stand das Dasein der im Herbst
1905 hoffnungsvoll eingeweihten etwa 44 km langen Kleinbahn von Schleswig-Friedrichsberg über
die Geest bis nach Friedrichstadt. Nachdem sie durch den Bau der Staatsbahnstrecke Rendsburg -
Husum herbe Einbußen erlitten hatte verlor sie schon 1934 den Personenverkehr. Der Bau des
Fliegerhorstes Jagel brachte ihr eine Gnadenfrist. Während der Abschnitt Schleswig - Kropp im
Jahr 1941 an die Wehrmacht verkauft wurde begann 1943 von Friedrichstadt ausgehend der
Gleisabbau. Nach dem Krieg fuhren zeitweise wieder Personenzüge von Schleswig bis Wohlde.
Schrittweise gaben die Verkehrsbetriebe des Kreises Schleswig (VKS) wie sich die Kreisbahn ab
1934 nannte ihren westlichen Zweig auf. Erst 1983 fuhr der letzte Güterzug nach Kropp. Die
1904 von Süderbrarup nach Kappeln verlängerte Stammstrecke bildete die Hauptlebensader des
Netzes. Auch nach Einstellung des Reiseverkehrs im Mai 1972 verzeichneten die VKS dank des
Kappelner Nestlé-Werks und der Schleswiger Zuckerfabrik ein hohes Frachtaufkommen. Zwischen
Süderbrarup und Kappeln hielt sich der zuletzt durch die DB bzw. die Angelner Dampfeisenbahn
abgewickelte Güterverkehr noch bis 2003.
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