In Zeiten des demografischen Wandels des Fachkräftemangels des zunehmenden Leistungsdrucks
und sich einer auf Grund neuer Produktionsabläufe (Arbeitsprozesse sind bei weitem nicht mehr
so anstrengend wie noch vor wenigen Jahrzehnten) rasant verändernden Arbeitswelt suchen
Unternehmen aller Branchen verstärkt nach Konzepten die sie in die Lage versetzen die
Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten zu erhalten und die Produktivität zu
steigern. Die Ressource Mensch gewinnt zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen führen
daher Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit ihrer Beschäftigten durch. Schaut man sich die
Statistiken der Krankenkassen an so zeigt sich dass die Krankenstände innerhalb der letzten
Jahre wieder angestiegen sind. Zwei Fakten welche auch Bedeutung für das betriebliche
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen haben lassen sich darüber hinaus aus den Statistiken ablesen: Zum
einen haben Muskel-Skelett-Erkrankungen den höchsten Anteil an den gesamten
Arbeitsunfähigkeitstagen zum anderen steigen die Fallzahlen bei psychischen Erkrankungen.
Folglich gilt es zu ermitteln welche Motive bzw. Handlungsansätze ein Unternehmen hat um ein
betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen. Welche Barrieren ergeben sich aus Sicht der
Unternehmensleitung und welche Voraussetzungen sind zu schaffen um den noch gesunden
Mitarbeiter in den Fokus des unternehmerischen Handelns zu stellen? Nach Badura Schellschmidt
Vetter & Bäcker (2004) ergeben sich auf Grund veränderter gesellschaftlicher und
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen neue Herausforderungen für die Vereinbarkeit von Beruf
Familie und Privatleben. Die meisten Menschen verbringen immer weniger Zeit zu Hause. Die
meiste Zeit des Tages wird bei der Arbeit bzw. zum Arbeiten investiert. Daher haben die
Bedingungen während der Arbeitszeit großen Einfluss auf das Leben. Heutzutage ist der Job
oftmals mehr als nur eine Einkommensquelle. Dieser beeinflusst auch das Selbstwertgefühl und
vermittelt soziale Kontakte. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es den Bedarf für Maßnahmen zur
Förderung der Gesundheit die Motive bzw. die Beweggründe der Unternehmensleitung für die
Einführung solcher Maßnahmen sowie die Anforderungen an die Gestaltung eines betrieblichen
Gesundheitsmanagements zu ermitteln. Was ist nötig um den gesunden Mitarbeiter in den
Mittelpunkt zu stellen und welche Barrieren ergeben sich aus Sicht der Unternehmensleitung?
Ergänzt wird diese Arbeit mit der Darstellung der wirtschaftlichen sozialen und demografischen
Faktoren die aufzeigen werden warum es wichtig und von großer Bedeutung ist dieses
Instrument des betrieblichen Gesundheitsmanagements in der heutigen Zeit in Unternehmen zu
implementieren und weitere Unternehmen für eine Einführung zu gewinnen. Supplementär erfolgt
eine Erläuterung über die verschiedenen Kernbereiche des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Dieser Ansatz kann für Unternehmen die noch kein BGM implementiert haben im ersten Schritt
als Aufklärungswerkzeug und darauf aufbauend als Entscheidungshilfe für die Unternehmensleitung
zu Gunsten einer BGM-Einführung verstanden werden. Zusätzlich wird der aktuelle Forschungsstand
zu Auswirkungen von Krankheiten auf den Unternehmenserfolg dargestellt. Darüber hinaus werden
entsprechend geeignete Handlungsansätze für die Einführung eines betrieblichen
Gesundheitsmanagements vermittelt und Hindernisse bei der nachhaltigen Etablierung beleuchtet.
Aus den genannten Motiven und vorhandenen Barrieren werden Ansatzpunkte für eine
Implementierung und darüber hinaus eine Priorisierung von Maßnahmen abgeleitet. Ergänzt wird
dieser theoretische Teil durch die Auswertung einer selbst erstellten und durchgeführten
Online-Befragung zu dem Thema Handlungsansätze für ein betriebliches Gesundheitsmanagement
(BGM) aus Sicht des Unternehmens.