Im Mittelalter wurde Bier noch aus sehr vielen unterschiedlichen Zutaten gebraut. Es wurde Bier
überwiegend mit obergäriger Hefe gebraut. Erst zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert wurden
die Kräuterbiere in Mitteleuropa zunehmend vom Hopfenbier verdrängt. Die heute scherzhaft
gebrauchte Bezeichnung des Biers als flüssiges Brot hat einen ernsthaften historischen
Hintergrund: In früheren Zeiten galt Bier als geeignetes Getränk für Kinder da es einen
geringeren Alkoholgehalt hatte und durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war was
vom damaligen Trinkwasser nicht behauptet werden kann. Im 17. Jahrhundert übernahmen Mönche den
Begriff für ihr Fastenbier denn flüssige Nahrung bricht das Fasten nicht. Angesichts des hohen
Bierkonsums im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Bier für den städtischen Fiskus und
die um 1500 entstehenden Landessteuerbehörden von großem Interesse. Bereits im Spätmittelalter
wurden fast überall Produktions- und Verkaufssteuern auf Bier erhoben. Als Bier in Kühlhäusern
auch bei niedrigen Temperaturen gelagert werden konnte setzte sich bald die untergärige
Brauweise durch. Bereits 1841 wurde das untergärige Lagerbier von Anton Dreher in Schwechat und
von Adolf Ignaz Mautner in Wien gebraut dies läutete die Epoche der untergärigen Biersorten
ein. Als wichtiger Punkt in der Geschichte des untergärigen Bierbrauens gilt die Erfindung der
Pilsner Brauart. Sie ging aus der schon damals berühmten Bayerischen Brauart hervor die vor
allem auf nur leicht gedarrtem Malz und auf der langsamen Gärung durch Lagerung in kalten
Höhlen und tiefen Kellern beruhte. Josef Groll braute am 5. Oktober 1842 den ersten Sud nach
Pilsner Brauart. Dieser wurde erstmals am 11. November 1842 öffentlich ausgeschenkt und
eröffnete so den weltweiten Siegeszug dieser Bierspezialität die als Original Pilsner Urquell
vertrieben wird. (Wiki) Nachdruck der Originalauflage von 1879.