Angst und Depression sind emotionale Störungen: Was sind die Gemeinsamkeiten vor allem auch in
der Behandlung? Diese Frage stellen David Barlow und seine Kollegen in den Vordergrund bei
ihrem transdiagnostischen Ansatz für Ängste und Depressionen. Seit über 40 Jahren hat sich ein
großer Teil der Psychotherapieforschung auf die Entwicklung spezifischer Ansätze für bestimmte
Störungen konzentriert. Mit dem Erfolg des störungsspezifischen Ansatzes wurden aber auch seine
Grenzen deutlich. Das Kompetenzniveau auf das hin Therapeuten in Wirksamkeitsstudien zu
spezialisiertem Therapieansätzen trainiert und supervidiert werden können Therapeuten
normalerweise nur für ein oder zwei Ansätze erreichen und aufrechterhalten. Die meisten
Therapeuten und Therapeutinnen können und wollen sich aber nicht auf nur eine oder zwei
Störungen spezialisieren. Sowohl Komorbiditäten die eher die Regel als die Ausnahme sind als
auch die Gegebenheiten der Praxis sprechen gegen eine extreme Spezialisierung. Ein Ausweg wird
seit einigen Jahren diskutiert: Die überstarke Spezialisierung wieder rückgängig zu machen und
sich unter Nutzung des Dazugekommenen auf das Gemeinsame in der Behandlung einer größeren
Gruppe von Störungen zu besinnen. Wie das praktisch geht haben Barlow und Kollegen in ihrem
Therapeutenmanual mit zugehörigem Arbeitsbuch gezeigt. Nun liegt lange erwartet auch die
deutsche Übersetzung vor. Prof. David Barlow ein weltweit führender klinischer Psychologe und
Editor in Chief der Reihe Treatments that work (Oxford University Press).