Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Psychologie - Allgemeines Note: 1 0
Universität zu Köln (Humanwissenschaftliche Fakultät - Department Psychologie) Veranstaltung:
Selbstreflexivität und Handeln Sprache: Deutsch Abstract: Die Funktionalität des Gehirns ist
für den Menschen schon immer ein sowohl faszinierendes als auch schwer greifbares Phänomen
gewesen. Aus historischer Sicht ist die Darstellung häufig angelehnt an technische
Errungenschaften der jeweiligen Zeit. Sigmund Freud sprach von einem psychischen Apparat der
Verhaltensforscher Konrad Lorenz empfand hinsichtlich des Instinktverhaltens den Vergleich zum
Dampfkesselmodell als besonders sinnvoll und die amerikanischen Behavioristen sahen im Gehirn
Analogien zu einer selbstständig arbeitenden Telefonschaltzentrale. [...]Eine entscheidende
Rolle für menschliche Gedächtnisleistungen spielt das autobiographische Gedächtnis. Es ist das
einzig dem Menschen vorbehaltene Privileg 'ich' sagen zu können und damit eine einzigartige
Person zu meinen die eine besondere Lebensgeschichte eine bewusste Gegenwart und eine
erwartbare Zukunft hat. Allerdings ist das autobiographische Gedächtnis wie man erkannt hat
anfällig für Verwechselungen der Umstände von Geschehnissen sowie der Quelle von Ereignissen.
Es ist daher möglich im Extremfall Erinnerungen an komplette Ereignisse bildlich und
detailliert vor Augen zu haben die nie geschehen sind.Zunächst wird in dieser Arbeit der
Versuch unternommen in die Thematik von false memory einzuführen und einen Eindruck der
Bedeutsamkeit von Gedächtnis und Erinnerung für die lebensweltliche Orientierung des Menschen
zu vermitteln.Kern dieser Arbeit wird im drauf folgenden Abschnitt die Betrachtung einiger
unterschiedlicher Gedächtnisphänomene die ursächlich mit der Entstehung falscher Erinnerungen
in Verbindung gebracht werden. Es ist dabei beabsichtigt die einzelnen Punkte durch Beispiele
aus dem Alltag oder aus dazu existierenden Studien zu veranschaulichen. Eine Abgrenzung der
einzelnen Teile erfolgt in erster Linie zum Zweck einer deutlicheren Illustration. Gerade im
Bereich von Quellenverwechslungen und -amnesien für die viele Beispiele aufgeführt werden
erweisen sich klare Abgrenzungen als schwierig. Eine Trennung erfolgt hier häufig nur wenn
sich der Schwerpunkt der Betrachtung verlagert wie zum Beispiel hinsichtlich der Konzentration
auf Schemata und Kategorienbildung. Es wird in den aufgeführten Punkten außerdem auf
verschiedene Bereiche des Gedächtnisprozesses konzentriert bei denen es zu falschen
Erinnerungen kommen kann.