Das Refugee Outreach and Research Network (ROR-n) veranstaltete am World Refugee Day 2019 eine
Konferenz mit dem Titel Vulnerabilität in Fluchtkontexten. Diese widmete sich verschiedensten
Aspekten der Vulnerabilitätsthematik im Kontext von Flucht sowie der Inklusion in die
europäischen Aufnahmegesellschaften v.a. in Österreich und Deutschland die im nun
vorliegenden Band zusammengefasst werden.Das Gesamtziel dieses Bandes ist es das Konzept der
Vulnerabilität zu erläutern kritisch zu diskutieren sowie damit zusammenhängende
Rahmenbedingungen Netzwerke Institutionen und Diskurse in den Fokus zu rücken. Es wird darin
nach den gesellschaftlichen Mechanismen der Konstruktion von Vulnerabilität gefragt. Der
Blickwinkel der Inklusion der Geflüchteten ihre Rechte und Bedürfnisse stehen ebenfalls im
Zentrum der Beiträge. Die Sichtweisen auf ein so vielfältiges Thema sind von Autor in zu Autor
in unterschiedlich. Daher wird auch die Vielfalt der Ansätze aufgezeigt und ein Überblick in
Relation zu den praxisbezogenen Aufgaben der jeweiligen Expert inn en gewährleistet. Intention
dieses Sammelbandes ist es eine inter- bzw. transdisziplinäre Ausrichtung zu verfolgen und die
Herausforderungen für die Praktiker innen in der Fluchtarbeit aufzuzeigen. Ausgehend von der
theoretischen Analyse der Entstehung und der Reflexion des Vulnerabilitätsbegriffs setzt sich
ein Beitrag mit der spezifischen Vulnerabilität junger geflüchteter Männer auseinander ein
Artikel widmet sich den Transformationen in den Familienbeziehungen von Geflüchteten aus Syrien
und den diversen zeitlichen Bestimmungsfaktoren. Sodann behandelt eine Autorin die Situation
nigerianischer Frauen die Opfer des Menschenhandels und der Zwangsprostitution wurden. Die
Mobilität von Geflüchteten aus Afghanistan innerhalb Österreichs im Spannungsfeld zwischen
Vulnerabilität und Integration wird ebenso angesprochen wie die spezifischen Probleme der
LGBTIQ-Geflüchteten im österreichischen Asylsystem. Analysen von Praktiker inne n betreffen die
Anforderungen an psychosoziale Betreuungsmodelle zur Behandlung von Traumafolgestörungen im
Kontext von Flucht und Migration die vielfältigen Aspekte im Zusammenhang mit Folter und
Menschenrechten im interdisziplinären Rahmen sowie die Gesundheitsversorgung von Menschen die
ohne gültigen rechtlichen Status nach Österreich migrierten. Abgerundet wird der Inhalt durch
zwei Interviews mit Experten der Flucht(sozial)arbeit.