Stetige Innovation ist unlängst zu einem Leitgedanken unserer Wirtschafts- und Arbeitswelt
geworden in der vor allem durch die rasante Entwicklung technologischer Möglichkeiten ein
rasanter Verfall von Wissen ausgelöst und damit einhergehend auch eine unvermeidliche
Notwendigkeit zu lebenslangem Lernen erzeugt wird. Auf betrieblicher Ebene resultieren hieraus
vor allem ökonomische und strukturelle Veränderungen die in letzter Konsequenz insgesamt
wachsende berufliche Anforderungen mit sich bringen und die eine Bereitschaft jedes einzelnen
zu einem Mehr an Mobilität Flexibilität technologischer Akzeptanz und sozialer
Konsensbereitschaft unabdingbar machen. Leitmaxime einer heutigen betrieblichen Ausbildung kann
daher auch aus Sicht der Unternehmen nicht mehr nur die Optimierung der Arbeitsfähigkeit sein
in gleichem Maße muss ebenso eine Förderung der Persönlichkeitsentwicklung im Fokus stehen die
individuelle Dispositionen berücksichtigt und persönliche Werte und Einstellungen der Lernenden
einschließt. Fähigkeiten Kenntnisse und Fertigkeiten von zukünftigen Arbeitnehmern dürfen
folgerichtig nicht mehr nur in Hinblick auf ihre Verwertbarkeit sondern müssen vielmehr auch
aus Sicht des Individuums betrachtet werden um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Diese
Veränderung in der Betrachtungsweise die ihren begrifflichen Vollzug vor allem durch den
Wechsel von der Qualifikation hin zur Kompetenz erfahren hat wird heute in erster Linie durch
besondere Ausbildungskonzepte repräsentiert die auf der Grundlage handlungsorientierter
Lehr-Lern-Arrangements eine umfassende Entwicklung von Kompetenzen ermöglichen sollen. Unter
Berücksichtigung eines neueren Verständnis des Kompetenzbegriffs muss allerdings grundsätzlich
in Frage gestellt werden ob und inwiefern innerhalb solcher Konzepte überhaupt Kompetenzen
entwickelt werden können die im Resultat nicht lediglich in einem Verwertbarkeitsaspekt des
Qualifikationsbegriffs verhaftet bleiben. Am Beispiel der Juniorenfirma soll daher gezeigt
werden wie der Erwerb von Kompetenzen innerhalb spezieller betrieblicher Ausbildungsmodelle
dennoch ermöglicht werden kann und es sollen gleichzeitig Voraussetzungen dafür benannt werden
wie eine dortige Tätigkeit schlussendlich kompetenzfördernd sein kann.