Textprobe: Kapitel 2.3. Die monolinguale Gewohnheit:Es ist oft beobachtbar dass gegenüber
fremden Sprachen und Fremdsprachigen Misstrauen empfunden wird. Laut Gogolin9 ist dies auf die
Entstehung des Nationalstaates im 18. und 19. Jahrhundert zuruckzuführen. Zu diesem Zeitpunkt
bekamen Sprache und das Verhältnis der Menschen zu ihnen eine neue Bedeutung und neue
Funktionen. Es werden Nationalsprachen geschaffen die aus regionalen Varietäten bestehen
welche als verbindende gemeinsame Sprache der Nation gesehen werden. Was nicht heißt dass die
regionalen Varietäten nicht mehr benutzt werden. Es ist beobachtbar wenn wir uns auf den
deutschsprachigen Raum beschranken dass verschiedene Varietäten mit unterschiedlichem Prestige
von den Sprechern wahrgenommen werden. Die Varietät mit dem meisten Prestige kann eine
Standardvarietät werden oder eine Nationalsprache.Was Nationalstaaten sprachpolitisch
vollzogen haben ist auch auf europäischer Ebene zu sehen. Die Politik in Europahat großen
Einfluss darauf wie Mehrsprachigkeit und Einsprachigkeit von der Öffentlichkeit gesehen wird.
Dies ist besonders interessant zu sehen da die Sprachenpolitik in Europa erstens ein aktuelles
Thema ist und zweitens man hier besonders die Kreation einer gesellschaftlichen Identität
beobachten kann. Die europäische Identität beruht laut Immerfall et al. auf drei Perspektiven.
Diese sind erstens die Identifikation die sie Fühlen nennen und welche die affektive
Dimension des Individuums berührt. Auf Europa bezogen ware diese Perspektive als: sensing
closeness between the population of Europe and the Object of identification (EU and or Europe)
was eine positive Einstellung gegenüber der geopolitischen Einheit als Ziel hat. Die zweite
Perspektive ist die Repräsentation die von den Autoren Denken benannt wurde. Diese berührt die
kognitive Dimension und wird auf Europa bezogen als Framing European Integration definiert.
Drittens das Verhalten welches sie Machen nennen. Diese berührt die konative Dimension und
wird auf Europa mit folgender Definition bezogen: Display loyality to group alterning behavior
in favor of group-related activities 3 Forschungsteil:3.1 Forschungsmethodische
Reflexion:3.1.1 Identität in der Sprache:Um die Identität durch Sprache hervorzubringen
erklärt König kann man sich linguistischer Untersuchungen im Sinne einer Identität in
Interaktion durch eine sequentielle Analyse von Alltagsgesprächen oder auch von narrativen
Interviews nähern. In dieser Arbeit wurde ein narratives Interview in dem der Interviewte von
seinen biographischen Erlebnissen erzählt benutzt um daraus eine Sprachbiographie zu
erheben.Warum gerade eine Sprachbiographie eine gute Wahl ist um die sprachliche Konstruktion
von Identität zu untersuchen lasst sich gut mit einem Zitat von Ricker erklären:
Lebensgeschichtliches Erzählen ist eine grundlegende Form seine Identität darzustellen und
sich dieser zu versichern denn die Erzählsituation fordert eine Person zur
Selbstthematisierung und Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben auf .Diese
Selbstthematisierung und Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben tritt auch in diesem
Interview auf. Es wurde versucht sehr offene Fragen zu stellen um dem Interviewten möglichst
viel Freiraum beim Beantworten zu lassen. Es ist beobachtbar dass er die Fragen oft nach einem
sich immer wiederholenden Muster beantwortet. Dieses Muster besteht aus einer Abwechslung
zwischen Erzählung in der er den Tatbestand darlegt und einer anschließenden Selbstreflexion
über das Gesagte. Sowohl sofortige Reflexion nach einem Satz sowie Reflexion nach einer
kürzeren Satzfolge ist zu erkennen. Durch diese Reflexion können auch inhaltliche Widerspruche
auftreten die eine Untersuchung der Gefühle gegenüber des Gesagten erschweren. Es wird stets
darauf geachtet bei der Auswertung des Interviews einen gewissen Abstand zu bewahren um dem
Interviewten gerecht zu bleib